00:00:00: Heute mit Ivo Makota.
00:00:02: Ein Frieden in Israel und in Gaza scheint in greifbare Nähe gerückt.
00:00:07: Die Verhandlungen gehen weiter, aber wichtige Vereinbarungen wurden schon mal am Donnerstag getroffen.
00:00:12: Zwei Jahre nach dem grausamen Überfall der Hammers sollen die Geiseln endlich freikommen.
00:00:18: In Gaza gibt es mehr als sechzigtausend Tote zu beklagen.
00:00:22: Eine durch den Krieg ausgelöste Hungersnot gefährdet viele weitere Menschenleben.
00:00:27: Zwischen all diesen Fronten und doch mittendrin ist abt Nicodemus Schnabel von der Domitio Abtei in Jerusalem.
00:00:33: Meine Kollegin Brigitte Strauss hat ihn dieser Tage bei einem Besuch in München getroffen.
00:00:37: Mühde sieht er aus, der sonst so quirlige Abt Nicodemus Schnabel.
00:00:41: Die Auswirkungen des seit zwei Jahren andauernden Krieges stehen ihm ins Gesicht geschrieben.
00:00:47: Man kann wirklich sagen, all das, was man aus den Nachrichten kennt, kennen wir mit Gesicht, mit Biografie, mit Namen, kennen wir wirklich aus allererster Hand.
00:00:55: und das geht natürlich wirklich komplett unter die Haut.
00:00:58: Weil das Leid, was uns umgibt, ist wirklich ein Ozeanverneid.
00:01:01: Das ist unfassbar.
00:01:02: Ich glaube, in Deutschland gibt es nicht mal eine leise Ahnung von dem, unter welchen Umständen wir
00:01:07: leben.
00:01:07: Im Kloster gibt es palästinensische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Verwandte in Gaza haben.
00:01:12: Es gibt jüdische Freunde, die mit den Geiseln verwandt oder befreundet sind.
00:01:16: Der Krieg bestimmt das tägliche Leben.
00:01:19: Auch dass der Christen auf beiden Seiten.
00:01:21: Am siebten Oktober hat die Hamas auch Katholiken ermordet, Philippinos, Altenpfleger.
00:01:26: In Gaza haben wir selbst zwei sehr lebendige Vereine.
00:01:29: Der Flughafen Tel Aviv ist fest in katholischer Hand.
00:01:31: Die Flughaftoletten werden von Konkani-Sprachengindern geputzt.
00:01:34: Und deswegen ist unsere Position als Christen.
00:01:36: Wir sind weder pro Israel noch pro Palestina.
00:01:39: Wir sind pro Mensch.
00:01:40: Insgesamt liegt der Anteil der Christen im Heiligen Land bei weniger als zwei Prozent.
00:01:44: Zu wenig also, um Einfluss auf die Politik zu nehmen.
00:01:47: unter der sie aber massiv leiden, auch wirtschaftlich.
00:01:50: Die
00:01:51: finanzielle Situation ist natürlich katastrophal, weil wir leben von Pilgern.
00:01:54: Wir haben durch den Krieg keine Pilger, davor war Corona das letzte gute Jahr des Jahres, das Jahr zwei Tausend Neunzehn.
00:01:59: Das heißt, da kommt dann halt die Verantwortung für die Mitarbeiter, die nichts entlassen.
00:02:02: Doch
00:02:03: der Abt hat nie darüber nachgedacht, das Land, in dem Jesus gelebt hat, zu verlassen, im Gegenteil.
00:02:07: Weil wir als Brüder wirklich uns entschieden haben, zu bleiben, zusammen zu bleiben, vor Ort zu bleiben.
00:02:13: Und das stärkt schon.
00:02:14: Also einfach dieses wie eine zweite Professe ablegen zu sagen, das ist unser Ort, hier ist unsere Berufung und da weiß man einfach, warum man jeden Morgen aufsteht.
00:02:22: Meine Aufgabe als Münch ist einfach... dazu sein, zu beten, meine Türen offen zu halten, als Seelsorger dazu sein, wir sind da, um den Leuten Trost zu schenken, Geborgenheit zu schenken.
00:02:34: Während die Ordensleute bleiben, verlassen aber immer mehr einheimische Christen das Land.
00:02:38: Sechzig
00:02:39: Prozent der einheimischen Christen arbeiten im Tourismus.
00:02:43: Also sind Busfahrer, Restaurants, Hoteliers, Krippenschnitzer.
00:02:47: und natürlich Kein Wirtschaftsbereich ist dermaßen hart getroffen wie der Tourismus.
00:02:52: Was wir befürchten ist so ein christliches Disneyland, also sprich wir Profikristen, wir bleiben, wir ornstleute.
00:02:58: Wir haben dann so eine Infrastruktur für die Pilger, vielleicht noch ein paar Schulen, ein paar Krankenhäuser.
00:03:02: Aber es gibt eben kein lebendiges Christentum.
00:03:04: Die Friedensverhandlungen beobachtet er mit großer Hoffnung, damit das Leiden endlich ein Ende hat.
00:03:10: Was wirklich wichtig ist für die jüdischen Israelis, dass endlich die Verschleppten heimkommen, dass endlich die Geiseln freikommen und sei es, dass wenigstens die Leichen geborgen werden.
00:03:18: Und für die Patessenenser ist wirklich diese Sehnsucht nicht mehr ständig auf der Flucht zu sein und ja, endlich auch mal wieder ein Tag zu erleben, der nicht von Waffenlärm und Bombardement geprägt ist.
00:03:31: pflegt, findet er zum Teil befremdlich.
00:03:34: Das ist ja, glaube ich, auch eine große Verwechslung für alle, die sich sehr als pro-israelisch definieren, die dann auch von der Staatsreaison reden, dass man die derzeitige, wirklich furchtbare israelische Regierung, die in Teilen wirklich menschenverachtend ist und rechtsradikal.
00:03:48: gleich setzt mit dem wunderbaren jüdischen israelischen Volk, die zu hunderttausend auf die Straße gehen und die auch massiv sich gegen diesen Krieg aussprechen.
00:03:57: Selbst das israelische Militär steht nicht mehr zu hundert Prozent hinter der Netanyahu-Regierung.
00:04:03: Wir haben bis hoch in die höchsten Militär-Ränge viele kritische Stimmen.
00:04:07: Ein großes Thema, was diskutiert wird in Israel, ist die steigende Suizidrate im israelischen Militär.
00:04:13: Für den Abt sind es nicht zwei Religionsgemeinschaften, die hier gehen, gegeneinander Krieg führen, im Gegenteil.
00:04:19: Gerade die Religionen verbindet viel mehr, als sie trennt.
00:04:23: Wenn der Mensch im Mittelpunkt steht, was sogar die drei apramitischen Religionen ja gemeinsam bekennen, dass jeder Mensch nach dem Bild Gottes geschaffen ist, was wir im wunderbaren deutschen Grundgesetz auch haben.
00:04:33: Optikel eins, die Würde des Menschens unertastbar und zwar jedes Menschen.
00:04:36: Wenn das der moralische Kompass ist.
00:04:39: dann habe ich auch Hoffnung.
00:04:41: Wenn jetzt endlich die Waffen schweigen sollten, hofft ab Nikodemus, dass die Religionsführer zu einem dauerhaften Frieden beitragen könnten.
00:04:49: Es gibt sehr viele wunderbare jüdische, muslimische, drusische Menschen, tiefgläubige Menschen.
00:04:53: Und man sieht, der Glaube führt zum selben Ergebnis.
00:04:56: echter wahrer Glaube.
00:04:57: Ein durchbeteter Glaube führt immer zum liebenden Blick zum anderen, führt immer zur Versöhnung.
00:05:03: Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
00:05:06: Ein erster Schritt scheint gemacht worden zu sein.
00:05:08: Brigitte Strauß für das MKR.
00:05:14: Im Münchner Liebfrauendom ist die Eheparticht der an diesem Wochenende so groß wie sonst nie im Jahr.
00:05:20: Liegt vermutlich daran, dass die Ehejubilare gefeiert werden.
00:05:23: Also.
00:05:24: Paare, die zehn, fünfundzwanzig oder sogar mehr Jahre zusammensünschen.
00:05:28: Und da wollten diesmal so viele dabei sein, dass das Erzpistum sogar Absagen verteilen musste, verrät der Leiter des Familienpastoral Johannes Spauer.
00:05:36: Es
00:05:36: sind jetzt seit sechshundert, vierzehn Paare, die man empfangen dürfen aus allen Altersgruppen, aber eben besonders viele Hochbetagte, Jeobilare auch, wo wir uns besonders freuen.
00:05:48: Also wir haben alleine an die Zwei-hundert-Achzig-Paare, die zwischen Sechzig- und Zwei-hundert-Siebzig-Jahre verheiratet sind.
00:05:54: Das ist schon respektabel.
00:05:56: Die Paare sind also mehr Jahre zusammen als viele von uns alt sind.
00:06:00: Bei dem Gottesdienst geht es der Familie im Pastoral und dem Erzbistum vor allem um Wertschätzung.
00:06:04: Das ist auch ein Anliegen unseres Erzbischofskardinalmarks, der das auch stark forciert hat und dem das ein ganz persönliches Anliegen ist.
00:06:13: Das merken wir auch an den Glückwundsschreiben, die in seinem Auftrag immer rausgehen, an die EU-Bilare im Erzbistum.
00:06:20: Ein
00:06:20: ganz besonderer Moment im Gottesdienst ist übrigens, dass die Paare noch einmal gesegnet werden, so Johannes Sporer.
00:06:26: Natürlich ist der ganze Gottesdienst in seiner Feier sehr erhebend, so empfinde ich immer, auch mit diesen ganzen Paaren zusammen zu feiern.
00:06:35: Aber die Einzelsegnung am Ende des Gottesdienstes ist schon nochmal für die Paare im besonderen Moment vor den Segnenden zu treten.
00:06:42: den Segen Gottes zugesprochen zu bekommen und dann einfach beglückt wegzugehen.
00:06:47: Wer keinen Platz bekommen hat im Dom an diesem Wochenende, wir übertragen den Gottesdienst natürlich hier bei uns im MKR diesen Sonntag wie immer um zehn.
00:07:05: Auch Andrea Eber mit der Maya ist im Fahrgemeinderat tätig.
00:07:08: Sie unterstützt die Menschen in Maming in Niederbayern.
00:07:11: Einfach, um das zu zeigen, dass der katholische Glaube noch gelebt wird, auch von jungen Leuten.
00:07:18: Kirche ist auch offen, Kirche hat eine andere Seite.
00:07:22: Und den einen oder anderen vielleicht wieder dazu zu bewegen, einfach eine Kirche zu besuchen und darin Halt zu finden.
00:07:30: Jetzt fragen sich vielleicht einige.
00:07:32: Wozu braucht's denn so was?
00:07:34: Ein Pfarrer kann nicht überall sein.
00:07:36: Der kann nicht gleichzeitig Seelsorge machen, Beerdigungen und jedes Gemeindemitglied einfangen und betreuen, auch in unserer Zeit, in der die Pfarrgemeinden immer größer werden.
00:07:48: Und deshalb ist es wichtig, dass ein Pfarrgemeinderat da ist und bestimmte Aufgaben übernimmt.
00:07:54: Mehr als vierundzwanzigtausend Menschen sind allein in Bayern im Pfarrgemeinderat.
00:07:58: Mehr als die Hälfte davon sind Frauen.
00:08:00: Aber dieses Ehrenamt ist keine Einbahnstraße.
00:08:03: Andrea Eberl-Mittermayer sagt, durch dem Fahrgemeinderat bin ich richtig angekommen bei mir im Ort.
00:08:08: Klar, dass eben kommenden Jahr wieder Kandidatin wird.
00:08:11: Ich würde jeden Mut zureden, das einfach zu machen.
00:08:14: Man kommt in eine Gemeinschaft, man kann was entscheiden, man kann mitarbeiten.
00:08:22: Und man hat schon so ein bisschen ein Wir-Gefühl.
00:08:25: Ein Wir sind Kirchegefühl.
00:08:28: Und vor allem die, die Kirche gegenüber eher kritisch sind, werden gerade perfekt für dieses Gremium.
00:08:33: Man erlebt eine komplett andere Seite der Kirche.
00:08:36: Man erlebt eine lebendige Kirche.
00:08:38: Man erlebt, dass man was einbringen und verändern kann.
00:08:43: Man kann natürlich nicht die großen Strukturen verändern, das ist klar.
00:08:46: Aber umso mehr sich im Kleinen in der Gemeinde bewegt.
00:08:50: Umso mehr wird sie langfristig dann auch in den großen Strukturen bewegen.
00:08:55: Also, ganz nach dem Motto machen statt Meckern.
00:08:58: Gewählt wird übrigens am ersten März.
00:09:00: Und wer jetzt sagt, mh, könnte ich mir auch vorstellen, damit zu machen, am besten einfach mal in der Kirchengemeinde vor Ort nachfragen.
00:09:10: Seit zwanzig Jahren begleitet das Ehepaar Sandra und Harro Westermayer schwerkranke und sterbende Menschen.
00:09:16: Die Senioren sind Hospithelfer bei den Maltesern in Gräfelfingen bei München.
00:09:21: Mein Kollege Paul Hasel hat die beiden zu Hause besucht und wollte von ihnen wissen, wieso sie den Hospizhelfer geworden sind und es bis zum heutigen Tag nicht bereut haben.
00:09:30: Mir war damals so der Unterschied Hospiz palliativ überhaupt kein Begriff.
00:09:34: Dann habe ich einen Mitarbeiter in der Firma, wo ich gearbeitet habe, der hatte Krebs und der hat das überwunden, kam, dann hat vom Palliativstation erzählt.
00:09:43: Ja, und irgendwie kam ich dann heim und sag, denke mal dran, wenn einer von uns ein Krebs kriegt, da gibt es so Einrichtungen.
00:09:49: Und dann kam die in der Zeitung, glaube ich, die Ursul Rinderer rüber von Malteser, sie machen eine Ausbildung und dann haben wir beide beschlossen, wir machen das.
00:10:11: Auch weil sie sich mit der eigenen Endlichkeit auseinandersetzen
00:10:15: müssen.
00:10:15: Das Schlimmste war, wir mussten dann Abschiedsbrief schreiben.
00:10:18: Da saßen wir teilweise da und haben Gold.
00:10:21: Das ging einem wirklich an die
00:10:22: Nieren.
00:10:23: Und dann halt auch die Handreichungen, die Möglichkeiten, die es gibt mit Mundpflege.
00:10:27: Es war schon sehr umfangreich.
00:10:29: Auch das im Rollstuhl reinsetzen, umbetten, müssen wir in der Regel nicht machen,
00:10:34: aber ist es gut, wenn
00:10:35: man es kann.
00:10:36: Seitdem haben die beiden dutzende Menschen begleitet.
00:10:40: Zuhause oder im Altenheim.
00:10:43: Jede Begegnung ist anders und manche bleiben unvergesslich, sowie die mit dem französischsprachigen Diplomaten, den Harovestermeier bis zu seinem Tod mitbetreut hat.
00:10:55: Und zwar
00:10:55: wollte er anonym begraben
00:10:57: werden
00:10:58: und dann fuhren
00:10:59: wir mit einem Bus zusammen nach Bad Eibling,
00:11:03: wo er auf einer
00:11:04: Friedwiese im Angesicht
00:11:05: des Wendelschneins
00:11:06: begraben
00:11:07: werden sollte.
00:11:08: Und dann
00:11:09: im Angesicht dieser
00:11:10: Bergwelt,
00:11:10: bei schönsten Wetter,
00:11:12: haben wir dann die Urne dort niedergelegt
00:11:15: und Andach
00:11:15: gehalten.
00:11:17: Und das war so emotional so schön und
00:11:20: so
00:11:20: bewegend.
00:11:21: Und da konnte
00:11:22: man
00:11:22: nur sagen, er wut in Frieden.
00:11:25: Noch zwanzig
00:11:25: Jahren ziehen die beiden ein klares Fazit.
00:11:28: Sterben
00:11:29: sei kein Tabu
00:11:30: mehr für sie,
00:11:31: und ihre Aufgabe als Hospizhelfer erfüllt sie bis heute.
00:11:35: Du kriegst
00:11:35: so viel zurück und wenn es manchmal nur noch ein Blick ist oder dass ein jemand erkennt, wenn es an Sterben geht, weil ich jetzt schon ganz lange
00:11:42: bei ihr war,
00:11:43: das ist einfach schön und das kann ich woanders nicht.
00:11:46: Sandra und Harro
00:11:47: Westermayer.
00:11:48: Sie begleiten seit zwanzig Jahren Sterbende.
00:11:51: Und zeigen damit, wie wertvoll es
00:11:53: ist,
00:11:54: Menschen
00:11:54: auf ihrem
00:11:55: letzten Weg nicht allein zu lassen.
00:11:57: Natürlich
00:11:58: haben die Westermeyers als Hospizhelfer noch viel mehr erlebt, dass ausführlicher Gespräch können sie heute Abend in den Maltese-Momenten hören, ab neunzehn Uhr hier bei uns im MKR, natürlich auf www.inehalten.de und überall, wo es Podcasts gibt.
00:12:16: Seit vierzig Jahren bieten die Franziskale in München einen ganz besonderen Service an.
00:12:20: Omnibus heißt das Projekt, das Eltern schwer kranker Kinder unterstützen soll, erklärt der Geschäftsführer Bruder Thomas Abrell.
00:12:28: Das Projekt Omnibus ist ein tolles Projekt, das mich schon sehr lange begleitet, weil wir hier Wohnraumanbieten für Eltern, deren Kinder in der Kinderklinik gegenüber behandelt werden müssen, manchmal als Notfall.
00:12:42: Und die Eltern dann auf die Suche sind nach Wohnraum und da versuchen wir, soweit es geht.
00:12:46: hier im Omnibus Wohnraum zur Verfügung zu stellen.
00:12:49: Das Angebot richtet sich generell an alle Eltern.
00:12:51: Ihre Herkunft ist ganz unterschiedlich, denn das lateinische Wort Omnibus bedeutet auf Deutsch für alle und durch alle.
00:12:59: Leute aus allen Regionen der Erde kann man sagen, schwerpunktmäßige Momente aus Osteuropa.
00:13:06: Für alle heißt es dürfen wirklich alle kommen.
00:13:09: Wir fragen nicht nach Nationalität, nicht nach Religion, auch nicht, ob sie sich leisten können oder nicht, wie der Eltern ist.
00:13:16: Obnibus grundsätzlich kostenlos.
00:13:19: Einzige Bedingungen oder zwei Bedingungen, sie haben ein Kind, das hier behandelt wird, im Spital.
00:13:26: Und sie kommen außerhalb vom Espankreis München,
00:13:30: weil es
00:13:31: einfach sonst vielleicht eher Wohnung zu finden ist, als wie für die.
00:13:35: von woher das her.
00:13:36: Die Klinik gegenüber ist das Haunasche Kinderspital.
00:13:39: Hier können Eltern ihren Kindern mit ihren Nöten und Sorgen beistehen und werden seelsorgerisch vom Projekt Omnibus betreut.
00:13:47: Omnibus stellt inzwischen zwanzig Zimmer zur Verfügung.
00:13:49: Als Gemeinschaftsräume gibt es ein Wohnzimmer und eine Elternküche.
00:13:53: Zum einen laden wir ein, dass die Eltern mit zum Frühstück kommen.
00:13:57: Das wird von uns angeboten, um die Eltern so in Kontakt zu bringen.
00:14:01: Zum anderen ist es so, dass die Eltern sich natürlich ... Am Gang treffen, in Gemeinschaftsräumen treffen, weil wir nur Zimmer haben, wo keine Nasszellen nix, du weißt, einfach mit dem Ziel, dass die Eltern da untereinander in Kommunikation kommen.
00:14:16: Sie sind immerhin in der gleichen Situation und dann tut es gut, jemand zu reden zu haben.
00:14:20: Der Erfinder des Projekts war der inzwischen verstorbene Franziskana Michael Först, der als Klinikseelsorger die Nöte von Eltern und Kindern mitbekommen hat.
00:14:28: Ja, der Gründer war Michael Först auch in Franziskana, den ich als Student noch kennengelernt habe und der für mich sehr bezeichnenden Satz geprägt hat.
00:14:37: Jeder Franziskaler muss sich seine Armen suchen und seine Armen finden.
00:14:42: Und für ihn waren das die Familien und ihre Kinder.
00:14:45: Heute ist Omnibus eine Stiftung, die über acht Tausend Menschen jährlich betreut und die jetzt voller Freude einen Festakt zum vierzigsten Geburtstag feiert.
00:14:53: Wenn Sie das Projekt Omnibus unterstützen möchten, spenden konnten und Ansprechpartner, gibt es unter omnibus.franciscana.de.
00:15:02: Und wenn Sie mehr zum Omnibus-Projekt wissen wollen, dann sollten Sie die neue Inhaltenmagazinausgabe nicht verpassen.
00:15:10: Es gibt Nachrichten, die man hört und auch gleich wieder vergisst.
00:15:13: Einerseits, weil man eh schon genug tagsüber hört, andererseits, weil Sie nicht viel mit unserer Lebenswirklichkeit zu tun haben.
00:15:20: Zum Beispiel die Meldung vom Elften März.
00:15:22: Da wurde nämlich der ehemalige Präsident der Philippinen Rodrigo Duerte in Manila verhaftet und wartet jetzt in Dinhach auf seinem Prozess vor dem Internationalen Strafgerichtshof.
00:15:33: Für meine Kollegin Brigitte Strauß war diese Nachricht ein Grund zum Jubeln, denn sie hatte einen Monat vorher auf den Philippinen mit Angehörigen der Männer gesprochen, die Opfer von Duertes angeblichen Krieg der Drogen geworden sind.
00:15:46: Als Rot-Rigo Duterte im Sommer-Zw.
00:15:48: in seinen Amt antrat, hat er gleich erklärt, wie er mit dem Drogenproblem auf den Philippinen umgehen will.
00:15:56: Hitler
00:15:56: massakriert
00:16:07: drei Millionen Jews.
00:16:09: Es gibt drei Millionen Drogensüchtige.
00:16:11: Ich würde mich freuen, sie abzuschlachten.
00:16:14: Übrigens hat Hitler sechs Millionen Juden ermorden lassen, aber neben dieser falschen Zahl ist bemerkenswert, dass der Präsident sich selbst mit Hitler vergleicht.
00:16:24: Und er hat auch gleich ernst gemacht.
00:16:26: Bis heute sind rund dreißigtausend Menschen in seinem Krieg gegen Drogen ermordet worden.
00:16:31: Ohne Gerichtsverfahren, ohne Haftbefehl, viele von der Polizei, viele von Todesschwadronen.
00:16:37: Vor allem in den Armenvierteln.
00:16:39: Die Opfer waren keine großen Fische, sondern abhängige, Boten.
00:16:44: oder Leute, die einfach auf irgendeiner Liste standen, die abgearbeitet wurde, zum Beispiel der Mann von Roda.
00:16:55: Es geschah am
00:16:56: fünften Oktober,
00:16:57: zwei Tausendsechzehn,
00:16:59: morgens um sieben
00:16:59: Uhr.
00:17:00: Meine Stiefmutter
00:17:01: hat mich angerufen und gesagt, ich soll sofort zum Haus der Familie
00:17:04: meines Mannes
00:17:05: kommen
00:17:05: und nach meinem Mann
00:17:06: sehen, der dort gerade zu Besuch
00:17:08: war.
00:17:11: Rhoda war damals twenty-fünf Jahre alt, hatte sieben Kinder zu versorgen.
00:17:15: Vier davon hatte ihr Mann mit in die Ehe gebracht.
00:17:18: Das gemeinsame jüngste Kind war gerade mal einen Monat alt.
00:17:22: Das Stadtviertel, in dem sie lebt, heißt Pajatas.
00:17:25: Hier gibt es die höchsten Müllberge der Stadt.
00:17:28: Die meisten Menschen hier leben vom Handel mit dem Müll.
00:17:31: Mehr schlecht als recht.
00:17:33: Im Oktober zwei Tausendsechzehn ging die Angst um, denn Duterte hatte angefangen, seine Drohung wahrzumachen.
00:17:39: Die Polizei hatte auch an diesem Morgen viele Menschen zusammengetrieben und ihnen Handschellen angelegt.
00:17:45: Rodas Mann Cresanto zogen sie heraus und führten ihn weg.
00:17:49: Die anderen hörten dann nur noch einen Schuss und sahen wie ein Krankenwagen weg vor.
00:17:54: Das wurde Roder später erzählt.
00:17:56: Sie selbst war aus Angst, sie könnte auch verhaftet werden, lieber daheim bei ihren Kindern geblieben und wusste nicht, ob ihr Mann tot war.
00:18:04: Die älteste Tochter Christina schickte sie los, um nach dem Vater zu sehen.
00:18:12: Christina hat ihren Papa Cressanto in der Leichenhalle und nicht im Krankenhaus gefunden.
00:18:17: Sein Gesicht
00:18:18: war blutverschmiert
00:18:19: und er hat eine
00:18:20: Schusswunde
00:18:21: in der Stirn.
00:18:26: Auf dem Totenschein stand als Todesursache jedoch Bluthochdruck, denn die Behörden haben versucht, die Morde zu verschleiern.
00:18:34: Gegen diese Taktik hat Father Flavi seit vielen Jahren angekämpft.
00:18:39: Er steht den Witwen und weisen als Seelsorger bei.
00:18:41: Eines Tages hatte er mitbekommen, dass eine Frau die Miete für das Grab ihres Mannes nicht mehr zahlen konnte.
00:18:48: Der Leichnam wurde aus dem Mietgrab entfernt und in ein Massengrab geworfen.
00:18:53: Eine letzte Ruhestätte ohne Namen.
00:18:56: Als Flavi das hörte, hat er der Frau ein Versprechen gegeben.
00:19:05: Ich habe hier geschworen, dass kein einziges Opfer mehr in eine Massengrab beigesetzt werden wird, denn das würde dem Zweck der Heilung zu widerlaufen.
00:19:12: Wie soll man sich selbst heilen, wenn man seinen geliebten Menschen erneut verliert?
00:19:16: Diesmal für immer.
00:19:17: Also begann ich mit den Exhumierungen.
00:19:21: Die Leichen, die er exhumierte, wollte er einäschern und in einem dauerhaften Urnengrab beisetzen lassen.
00:19:28: Aber vorher kam ihm noch eine Idee.
00:19:30: Er rief seine Freundin Rackle Fortun an.
00:19:33: Eine Forensikerin.
00:19:43: Ich rief sie an und fragte, wäre es von Nutzen, wenn ich ihnen die Knochen bringe?
00:19:47: Auf jeden Fall, Pater.
00:19:48: Und tatsächlich haben wir anhand der Knochen, die wir hier gebracht haben, mindestens drei, vier wissenschaftliche Schlussfolgerungen ziehen können.
00:19:54: Erstens, sie starben an einer Schusswunde.
00:19:56: Zweitens, die Schusswunde oder Schussbahn war tödlich.
00:19:59: Drittens, das Muster.
00:20:01: Die Schüsse hatten die empfindlichen Organe getroffen.
00:20:03: Viertens, die betroffenen Menschen waren arm.
00:20:06: Die Zähne waren ein Hinweis darauf, dass die Person aus ärmlichen Verhältnissen stammt.
00:20:15: Diese Beweise sammelte er.
00:20:17: Der Regierung war das ein Dorn im Auge und der steiler Missionar erhielt den einen oder anderen Dezentenhinweis, dass die Regierung genau weiß, was er macht.
00:20:30: Es ist zu einem alltäglichen Phänomen geworden.
00:20:33: Es kommt in Form von Handys, in Form von Leuten, die mich besuchen und nach mir fragen.
00:20:37: Es kam soweit, dass sie meine Mutter zu Hause besuchten.
00:20:40: Und das geschah dreimal.
00:20:41: Also musste ich meine Mutter bitten, in die USA auszureisen.
00:20:44: Immer wenn ich Leichen exzumierte, wurde ich von der Polizei konfrontiert.
00:20:48: Und ich sagte, wenn sie meinen Platz einnehmen, gehe ich nach Hause.
00:20:51: Wenn nicht, gehen sie mir aus dem Weg.
00:20:52: Das ist ein katholischer Ritus.
00:21:02: Er hat sich nicht einschüchtern lassen.
00:21:03: Für die Zeugen, die er gefunden hat, hat er Safe Houses, also einen sicheren Ort, gefunden.
00:21:09: Diese Zeugen und Flavis Beweise dürften mit dazu beigetragen haben, dass Ex-Präsident Rodrigo Duterte jetzt verhaftet wurde.
00:21:17: Für Rhoda und die anderen Witwen war das ein echter Feiertag.
00:21:22: Endlich sind sie nicht mehr die Angehörigen von kriminellen Drogen abhängigen.
00:21:27: Endlich wird er tot ihrer Männer als das anerkannt, was er ist.
00:21:31: Nämlich als Mord.
00:21:33: Mehr über Roda.
00:21:33: Darüber, wie sie jetzt den Lebensunterhalt für die Familie verdient, wie es ihren Kindern geht und warum Father Flavy eines Tages Tango auf der Straße tanzen wollte.
00:21:43: Das und mehr hören Sie heute Abend ab, neunzehn Uhr in einem ganz speziellen Feature.
00:21:47: Hier bei uns im MKR und natürlich jederzeit auf innehalten.de.
00:21:55: Wir alle erinnern uns wahrscheinlich an das Hochwasser im Sommer letzten Jahres.
00:21:59: Für Kinder.
00:22:00: ist zu ein eigenes, natürlich besonders spannend, aber auch gruselig.
00:22:04: Wie Grundschüler in Schrobenhausen das Hochwasser erlebt haben, das zeigt jetzt eine Ausstellung im Museum im örtlichen Pflegschloss.
00:22:12: Meine Kollegin Lilika war vor Ort und hat sich mal für uns umgeschaut.
00:22:15: Ein gutes Jahr ist es her, das große Hochwasser in Bayern.
00:22:19: Zum Beispiel in Passau, aber auch in kleineren Städten wie Schrobenhausen.
00:22:24: Daher ist plötzlich Chaos, Keller laufen voll, Haustiere werden vermisst und eine Frau stirbt.
00:22:31: Wie sehr so ein Erlebnis prägt, das hat Kunstlehrerin Julia Faltynski bei ihren Schülern an der Franziska Umfahrer Grundschule beobachtet.
00:22:39: Natürlich gleich am Anfang, nachdem dann die Schule wieder angefangen
00:22:42: hat,
00:22:42: hat man gemerkt, die Kinder, die wollen erzählen, was es passiert.
00:22:46: Es gab auch einen
00:22:47: Todesfall
00:22:47: zum Beispiel, der natürlich Thema war.
00:22:50: Viele mussten auch helfen
00:22:51: und man hat gemerkt,
00:22:52: ja, ich war da und wir sind gerade dabei, meinen Keller auszuräumen und wir müssen alles wieder aufbauen
00:22:57: und wir müssen
00:22:58: gerade bei meiner Oma schlafen, weil wir bei uns gar nicht schlafen können.
00:23:01: Für die Kinder einschneidende Erlebnisse.
00:23:04: Aber schnell geht es mit dem Schulalltag weiter.
00:23:07: Die Lehrer merken, da muss mit den Kindern weiter drüber geredet werden.
00:23:12: Die Münchner Kunstpädagogin Marielle Seitz hat sich dafür ein Projekt ausgedacht.
00:23:17: Meine Idee und auch mein Wunsch war,
00:23:19: dass man das mit Kindern auch
00:23:21: aufarbeitet.
00:23:22: Das Beste ist immer, wenn man mit Kindern was Gestaltergesches macht, weil Kunst hilft das sehr auch in der Verarbeitung.
00:23:29: Und die nächste Idee war dann, die Geschichte von Noah zu zeichnen, weil es Wasserkatastrophen eigentlich in allen Kulturen
00:23:36: gibt.
00:23:37: Also die Kinder haben
00:23:37: das eigentlich sehr gut verstanden
00:23:39: und ist dann
00:23:40: auch zeichnerisch wunderbar umgesetzt.
00:23:43: Über tausend Bilder haben die ungefähr vierhundert Grundschüler gemalt.
00:23:47: Und die sind jetzt in der Ausstellung, wir sind nur im Schrobenhausenabpflegschloss zu finden.
00:23:52: Auf den Bleistiftzeichnungen in Schwarz-Weiß sind bunte Regenbögen zu sehen.
00:23:57: Die entstehen, wenn sich das Sonnenlicht in den hunderten Glaskristallen bricht, die von der Decke hängen.
00:24:02: Die Motive auf den Bildern der Kinder sind ganz verschieden.
00:24:06: Ich hatte so Regentropfen gemacht, weil der Hochwasser sehr viel Wasser
00:24:11: drauf war auf dem
00:24:13: Straßen.
00:24:14: Und so ein
00:24:14: Schiff hat sich noch
00:24:15: glaubt drauf gemacht.
00:24:16: Da ist es Hochwasser bei uns und da ist halt der Stoppschild.
00:24:21: Und das sieht man
00:24:22: fast
00:24:23: nicht mehr.
00:24:24: Ich habe so einen Berg gemalt und da drauf stand halt so die Aachenoa, die wurde dann also auf Land gelaufen ist, wo das
00:24:31: Wasser wieder
00:24:32: weg ging.
00:24:32: Die Kinder sind also mächtig stolz auf ihre Kunstwerke.
00:24:36: Aber nicht nur sie, vor allem ihre Lehrerin ist gerührt von dem Projekt und von den Ergebnissen.
00:24:41: Der gehört ja auch voll viel Mut dazu, dass man weiß, okay.
00:24:44: ganz viele Menschen
00:24:45: schauen jetzt mein Bild an und
00:24:47: wir sind wirklich, wirklich so, so stolz, die haben das echt toll gemacht.
00:24:50: Ich habe auch aus der Sache einfach mitgenommen, wie wichtig es ist, einfach mutig
00:24:54: zu sein und dazustehen
00:24:55: zu sagen, es sind Themen, die man schnell wieder vergessen will
00:24:58: und dass man
00:24:59: da genau, da steht wie so ein Fels in der Brandung, sagt nein, das Thema war da, wir müssen uns damit auseinandersetzen und die Kinder geben es weiter und wir sind sehr, sehr froh, dass wir dazu beitragen konnten.
00:25:09: Vielleicht tragen die Bilder ja ein Stück dazu bei, dass nicht nur die Kinder, sondern alle Schrobenhausener das Hochwasser verarbeiten können.
00:25:17: Die Bilder sind noch bis Frühjahr, im Schrobenhausener Pflegschloss, zu sehen.
00:25:23: Vielen Dank, Lily.
00:25:24: Mehr Infos zur Ausstellung und Öffnungszeiten etc.
00:25:27: Gibt's auf schrobenhausen.de.
00:25:32: Rund einen Monat sind die neuen Azubis jetzt im Job.
00:25:35: Seit letzter Woche geht's für die Studenten auch so richtig los.
00:25:39: Und Rainer Flori in Augsburg gewöhnt sich auch gerade noch ein.
00:25:43: Er ist nämlich der neue Regens im Augsburger Priesterseminar und hat da so einige vielfältige Aufgaben.
00:25:49: In der Tat die Gesamtleitung, also auch organisatorisch, ökonomisch dieses Seminar am Laufen zu halten, aber natürlich im speziellen, inhaltlich sozusagen, ist die Aufgabe die Theologiestudierenden, die das Ziel haben.
00:26:06: oder sich die Frage stellen, Priester zu werden, auf diesem Weg zu begleiten und ihnen Rüstzeug und Mittel an die Hand zu geben, um eine gute Prüfung in dieser Frage ihrer eigenen Berufung zu erreichen.
00:26:21: Flori ist im Priesterseminar kein Unbekannter.
00:26:24: Er war bereits einige Jahre Subregens und auch wenn das Semester jetzt erst startet, ein paar Ziele hat er schon vor Augen.
00:26:31: Nun, das erste Ziel jetzt im Blick auf meine Person ist natürlich erst einmal schauen und hören und sehen, wie das bisher so läuft.
00:26:41: Und dann, das wäre natürlich das übergeordnete Ziel für die Institution.
00:26:47: Priester-Seminar im Blick auf die Gemeinden und das Bistum auch Priester auszubilden, die in unserer Situation von Kirche im konkreten Leben der Gemeinden diesen Dienst des Pfarrers, des Priesters auch gut ausfüllen
00:27:04: können.
00:27:05: Denn klar ist, die Aufgaben für die Priester ändern sich.
00:27:08: Heute mehr als jemals vorher.
00:27:10: Es ist kaum absehbar, wie der Beruf in zehn bis fünfzehn Jahren aussehen wird.
00:27:14: Das verunsichert und fordert gleichzeitig Flexibilität.
00:27:18: Ich
00:27:18: glaube, darauf kommt es dann in der Ausbildung auch entsprechend an.
00:27:22: Zum einen die Grundlagen zu stärken, die immer bleiben werden.
00:27:28: Der Bezug zu Gott, das geistliche Leben, die Verwurzelung in der Kirche und so weiter.
00:27:34: Und zum anderen eben auch die Fähigkeit zu Schulen auf Veränderungen flexibel.
00:27:42: zu reagieren, beziehungsweise vielleicht sogar ein hohes Ziel.
00:27:48: gewisse Freude in der Veränderung zu haben.
00:27:51: Auch wenn die Kirchen Lehrer sind, auch wenn die Zahl der Katholiken kleiner wird, Priester braucht es heute und auch in Zukunft.
00:27:57: Da ist sich der neue Regens im Augsburger Priester-Seminar sicher.
00:28:00: Der
00:28:01: Beruf hat selbstverständlich Zukunft.
00:28:03: Der Priester hat einen wesentlichen, ja auch gerade im katholischen Verständnis, nicht zu ersetzenden Dienst.
00:28:12: Vor allem einmal auch den Dienst der Einheit.
00:28:16: alle in der Gemeinde zusammenzuführen, Gottesbegegnung zu ermöglichen, nicht nur, aber in spezieller Weise natürlich auch auf dem Feld der Sakramente.
00:28:29: Insofern ist es ein unverzichtbarer Dienst.
00:28:34: Die konkreten Formen und Aufgaben werden sich natürlich auch in den nächsten Jahren immer wieder ändern.
00:28:42: Ja und wie genau, das werden die Jahre zeigen.
00:28:45: Rainer Flori freut sich auf die neuen Herausforderungen und darauf, bei seiner neuen Aufgabe richtig anzukommen.
00:28:51: Wir wünschen ihm alles Gute.
00:28:56: Ein Osternest, eine Trachtengruppe und die heilige Familie.
00:29:00: Sie alle sind vorne im Bild zu sehen, auf dem neuen altbayerischen Festtags- und Brauchtumskalender.
00:29:06: Schon mal ein Indiz dafür, wie unglaublich vielfältig die Themen in diesem wunderbaren Lesebuch für das kommende Jahr sind.
00:29:12: Der Kalender erklärt natürlich auch bayerische Begriffe, z.B.
00:29:15: den Hansel, ein Kuschelkissen.
00:29:18: Oder warum Kirchweite Männer in Unterammergau zum Kirchtersingen gehen.
00:29:22: Erzählt Kalendermacherin Dorothea Steinbacher.
00:29:24: Am Abend von jedem Kirch bei Samstag machen sich in Unterammergau die Kirchtersinger auf den Weg.
00:29:31: Das sind ungefähr dreißig Männer.
00:29:34: Die wandern sich durch den Ort unter Amargau, machen halt an verschiedenen Stationen und da singen sie dann immer das alte unter Amargauer Kirchterlied.
00:29:46: Die haben Fackeln in der Hand und singen ein langes Kirchterlied.
00:29:51: Der heißen kommt, heraus aus eurem Haus hört unser Lied euch an.
00:29:54: Das Lied hat gar Ernstensinn und eine große Mahnung drin.
00:29:59: Ein Funke sei er noch so klein, er eschert Städt und Dörfer ein.
00:30:03: Denn zwei verheerende Brände hatten siebzehntundsebzig und achtzehntundsechsunddreißig Oberammergau fast ganz in Schutt und Asche gelegt.
00:30:11: Brände, die beim Kirternudeln backen, durch heißes Fett entstanden waren.
00:30:15: Bräuche wie das Kirchtersinger sind auch ein Grund, warum nach mehr als einem Vierteljahrhunderts Dorotheer Steinbacher immer noch Freude am Kalendermachen hat.
00:30:23: Ich habe in den letzten Jahrzehnten, kann man schon sagen, wirklich so viele spannende Themen kennengelernt.
00:30:28: So viele interessante Leute kennengelernt.
00:30:32: So viele... Hilfsbereite Menschen, auch Kennenglern, die uns Fotos zur Verfügung stellen, die mir geduldig die Geschichte verzeihen, es ermöglichen, dass sie irgendwo ein Altar fotografieren darf und mir auch Tipps geben, was es noch für spannende Themen gibt.
00:30:46: Bei diesen Themen ist für jeden und jede was dabei.
00:30:48: Der altbayerische Kalender trägt nämlich mehrere Kalender in sich und die haben eine sehr treue Lesergemeinde.
00:30:54: Ein Mondkalender, ein See- und Pflanzkalender nach dem Mond, also wann man am besten was aussäht und wie man sich da, wenn man Garten hat oder auch am Balkon nach dem Mond richtet.
00:31:05: Ein hundertjähriger Kalender, der das Wetter vorher sagt.
00:31:08: Diese sogenannten Serviceteile, die sind sehr gefragt, also ich kriege immer wieder Rückmeldungen von Lesern, die mir schreiben, dass sie nach dem Mondkalender Gärtnern und das seitdem wirklich merken, dass im Garten alles wächst und gedeiht.
00:31:25: Auch heuer wieder sind jede Menge Tipps im Kalender zu finden.
00:31:28: Brauchtumsthemen von der Geschichte des Oster-Eis bis zur Leonhardifahrt, da leben munter Autorausdrücke, die die Oma noch kannte, von Horclic wie Wählerisch bis Kudern wie Kichern.
00:31:38: Zusammen mit ihrer Kollegin Judith Kumpfmüller ist Dorothea Steinbacher das ganze Jahr über unterwegs, um neue Themen zu recherchieren.
00:31:45: Also wir hätten noch Themen für hundert Kalender, glaube ich.
00:31:48: Es werden jetzt ja noch mehr, weil mehr wir recherchieren, auf das mehr spannende Themen stoßen wird, weil quasi jetzt Dorf schon fast gefühlt einen eigenen Brauch hat und eine eigene Tradition hat.
00:32:02: Weil auch immer wieder neue Bräuche entstehen.
00:32:06: und das ist ja das spannende am Brauchtum, dass nicht überall alles so bleibt, wie es immer war.
00:32:11: Das hat es auch noch nie so gegeben, es hat sich immer schon alles geändert.
00:32:14: Nicht groß geändert, zumindest seit eighteenhundertzehn, hat sich allerdings ein schöner Brauch in München, das Augustinerkindl.
00:32:21: Das ist ein Fatschenkindl, also eine Wachspuppe mit engernden Körper gewickerten Armen und Beinen.
00:32:26: Diese Darstellung des Jesuskindes wurde jedes Jahr in der Weihnachtszeit von den Augustinerpartner ausgestellt.
00:32:32: Und dann ist sechzehntundundzwanzig etwas Schlimmes passiert, dass nämlich der Augustinerpartner, der das einträumen sollte, Dem ist es aus der Hand gefallen und dann ist der Wachskopf
00:32:44: zu sprungen.
00:32:46: Dann hat er voller Angst und Panik schnell die Einzelteile zusammen gesammelt und eingepackt.
00:32:51: Und dann hat er aber an Weihnachten kurz bevor das ausgepackt werden sollte, hat er das beichten müssen.
00:32:57: Er hat gesagt, mein mir ist das letzte Jahr obergefallen und jetzt ist es kaputt.
00:33:00: Und dann haben sie es ausgepackt.
00:33:01: und wieder ein Wunder.
00:33:03: hat sich über den Sommer hinweg alles wieder zusammengefügt.
00:33:06: Man sieht aber noch einen kleinen Riss auf der Wange von dem Augustinerkindl, der angeblich an dieses Missgeschick erinnert.
00:33:14: Heutzutage
00:33:15: wird das Augustinerkindl an Weihnachten in der Münchner Bürgersagkirche zu den sogenannten Christkindl-Anwachten ausgestellt.
00:33:22: Aber nicht nur Themen wie dieses machen den altbayerischen Kalender zu einem schönen Weihnachtsgeschenk.
00:33:27: Weil auch die Heimat lieber durch den Magen geht, stehen im neuen altbayerischen Kalender natürlich wieder Rezepte.
00:33:32: Von Mayputtersoße bis Zimtstriezel.
00:33:35: Willi Witte für das MKR.
00:33:36: Der alp-bayerische Festtags- und Brauchtumskalender ist im Bayer-Rand-Verlag geschieden und kostet zwanzig Euro.
00:33:43: Sie bekommen ihn natürlich in unserem Shop auf michaelsbund.de vor Ort in unserer Buchhandlung.
00:33:49: Wir wünschen an dieser Stelle viel Spaß beim Schmökern und Entdecken.