00:00:00: Heute mit Katharina Sichler.
00:00:02: Es wurde heiß erwartet, das erste große Schreiben von Papst Leo.
00:00:07: Vergangene Woche wurde es veröffentlicht.
00:00:09: Was in diesem Schreiben alles so steckt, worum es dabei geht, das weiß mein Kollege und Redaktionsleiter von Vatican News, Stefan von Kempels.
00:00:18: Stefan, was ist dein Eindruck von dem Schreiben?
00:00:21: Also da würde ich sagen, das ist nicht die erste große Programmschrift aus der Feder von Leo XIV.
00:00:28: Darauf müssen wir noch länger warten, sondern das ist sozusagen das letzte Dokument aus der Ära des verstorbenen Papstes Franziskus.
00:00:37: Es war offenbar schon mehr oder weniger fertig, als der Papst dann starb und der Nachfolger Leo macht sich diesen Text nun zu eigen, wie er selber schreibt, unter Hinzufügung einiger Überlegungen.
00:00:49: Das ist ungefähr so wie Franz Franziskus im Jahr zehntzehntzehn, als er gewählt wurde, umgegangen ist mit der Enzykliker Lumen VDI von seinem Vorgänger Benedikt im sechzehnten.
00:00:59: Die war schon fast fertig, aber Benedikt trat eben zurück, Anfang zehntzehntzehntzehn, bevor die fast fertige Enzykliker veröffentlicht wurde.
00:01:09: Und der Nachfolger Franziskus hat sie dann hier und da etwas verändert, angepasst, mit seiner Unterschrift versehen und unter seinem Namen veröffentlicht.
00:01:19: Das Schreiben, das hat ja auch ein Titel, das sich aus einem Bibel-Zitat ableitet, nämlich Dilexité.
00:01:25: Also auf Deutsch, ich habe dich geliebt und wurde von Papst Leo als eine apostolische Exortation, also als ein päpseliges Leerschreiben veröffentlicht, nicht als Enzykliker.
00:01:38: Ja, das liegt daran, dass sie sich wie bei Exortationen, also Ermahnungen, üblich in erster Linie an die eigenen Leute richtet, also an die Katholiken.
00:01:49: Das ist bei Enzykliken anders, seit dem berühmten Parzim in Terris von Papst Johannes, dem XXIII.
00:01:56: im Jahr nineteenhundert, dreihundsechzig.
00:01:58: Enzykliken sind seitdem immer generell an alle Menschen guten Willens gerichtet.
00:02:03: Also bei einer Exortation ist der Fokus etwas enger, sagen wir mal, als bei eine Enzyklika.
00:02:09: Ja und was steckt jetzt im Schreiben wirklich drin?
00:02:12: Generell kann man sagen, dass Dokument ist bis in die einzelnen Formulierungen sehr stark von Papst Franziskus noch geprägt.
00:02:19: Zum Beispiel ist da die Rede von der Wirtschaft, die tötet oder von der Wegwerfkultur.
00:02:24: Also das waren wirklich große emblematische Wendungen des verstorbenen Papstes.
00:02:30: Was würdest du sagen, sind die wichtigsten Punkte in diesem Schreiben?
00:02:34: Ja, entscheidend ist beim Zugehen auf die Armen.
00:02:37: Geht es für Christen nicht um Wohltätigkeit, sondern es geht um Offenbarung.
00:02:42: Ich zitiere aus dem Schreiben, der Kontakt mit denen, die keine Macht und kein Ansehen haben, ist eine grundlegende Form der Begegnung mit dem Herrn, ist also Gottesbegegnung.
00:02:53: Das ist ein Gedanke.
00:02:54: Und zweitens würde ich sagen, wenn die Kirche die vorrangige Option für die Armen, wie die vor allem in Lateinamerika beschlossen worden ist, auf neue Weise ernst nimmt, dann wird das eine außerordentliche Erneuerung sowohl in der Kirche als auch in der Gesellschaft bewirken.
00:03:12: Ausreden lässt das Papsschreiben übrigens nicht gelten, auch das ist ganz im Stil von Papst Franziskus, wer praktizierte Nächstenliebe verachtet oder lächerlich macht, der droht aus dem lebendigen Strom der Kirche herauszufallen und sollte dringend das Evangelium neu lesen.
00:03:29: Zitat aus Dilexität, man kann nicht beten und Opfer darbringen, während man die Schwächsten und Ärmsten unterdrückt.
00:03:37: Und wie sieht es mit Themen wie Ökomene oder interreligiöser Dialog aus, hat sich Papst Leo in seinem Schreiben dazu geäußert?
00:03:46: Also da fällt die Antwort leicht, gar nichts.
00:03:49: Also auch daran sieht man, dass es in erster Linie wirklich binnenkirchlich angelegt ist an die Katholiken.
00:03:55: Leo der Vierzehnte verteidigt den Einsatz für die Armen innerkirchlich gegen den Verdacht, dass das mit der christlichen oder auch katholischen Tradition doch gar nicht so viel zu tun hätte.
00:04:06: Zitat, die Sorge für die Armen ist Teil der großen Tradition der Kirche.
00:04:12: Weiteres Zitat, die Liebe zu den Armen ist ein wesentliches Element der Geschichte Gottes mit uns.
00:04:18: Ich finde es interessant, wie er den Einsatz für die Armen mit der Erneuerung der Kirche, mit der Reform der Kirche verklammert.
00:04:26: Ein weiteres Zitat, jede kirchliche Erneuerung hat immer die vorrangige Aufmerksamkeit für die Armen zu ihren Prioritäten gezählt.
00:04:36: Auffallend ist auch, dass das zweite vatikanische Konzil sparsam zitiert wird.
00:04:41: Stattdessen stellt Leo ausführlicher die Gedanken der lateinamerikanischen Generalkonferenz von Amparisida aus dem Jahr zwei Tausend Sieben vor.
00:04:51: Man erinnert sich, zwei Tausend Sieben war der Hauptautor des damaligen Textes, der damalige Erzbischer von Buenos Aires, Cardinal Bergoglio, der spätere Papst Franziskus.
00:05:04: Mief hält auch noch auf, dass ein Bezug auf die erste Enzykliker von Benedict XVI fehlt.
00:05:10: Das war Deus Caritas S. von im Jahr zwei Tausend Fünf.
00:05:12: Das ist deswegen interessant, weil es im zweiten Teil von Deus Caritas S. genau um dieselben Themen geht, wie in Dilexité.
00:05:20: Gut.
00:05:20: Und zum Schluss vielleicht noch.
00:05:22: Welches Zitat ist für dich das schönste bzw.
00:05:25: vielleicht auch für dich das Wichtigste in dem Schreiben?
00:05:28: Also, da würde ich dieses hier nennen.
00:05:30: Christen dürfen die Arme nicht bloß als soziales Problem betrachten.
00:05:34: Sie sind eine Familienangelegenheit.
00:05:36: Sie gehören zu den Unsrigen.
00:05:38: Das finde ich eine sehr schöne Formulierung.
00:05:40: Das heißt, für mich übersetzt, wir sind nichts Besseres.
00:05:43: Es gibt keinen Grund, die Nase allzu hoch zu tragen.
00:05:46: Das ist aus meiner Sicht Evangelium pur.
00:05:48: Vielen Dank, Stefan.
00:05:49: Das war Stefan von Campus, Redaktionsleiter von Vatican News und er hat für uns das Schreiben von Papst Leo Dilexy T, das vergangene Woche veröffentlicht wurde, eingeschätzt.
00:06:12: Kriegsopfer im Nahen Osten in der Ukraine und fast vergessen im Sudan.
00:06:18: Wer Nachrichten liest oder hört, der kommt aus dem Entsetzen kaum noch mehr heraus und oft fühlt man sich da ja auch einfach hilflos.
00:06:26: Der Münchner Mönch und ab Johannes Eckhardt, der hat sich deshalb das wichtigste Werk seines Ordensgründers vorgenommen, die Regel des Heiligen Benedikt.
00:06:36: Aus extremer Erfahrung heraus gibt Benedikt darin eine Anleitung, wie der Einzelne und eine Gemeinschaft miteinander auskommen können.
00:06:45: Daraus ist das neue Buch von Abt Johannes entstanden.
00:06:48: Es heißt, Suche Frieden und jage ihm nach.
00:06:51: Das MKR hat mit Abt Johannes gesprochen.
00:06:54: Menschen haben unterschiedliche Interessen und Charaktere.
00:06:57: Darum fällt es ihnen nicht leicht, immer friedlich und verständnisvoll zusammenzuleben.
00:07:02: Sogar bei frommen Christenmenschen ist das so.
00:07:04: Das hat der heilige Benedikt schon vor eineinthausend Fünfhundert Jahren gewusst.
00:07:08: Benediktinisches Konfliktmanagement hat die Überschrift Suche den Frieden und Ja gegen Nach, also man hat nie Frieden.
00:07:15: Man muss ihn suchen, es ist Arbeit, es ist Anstrengung.
00:07:19: Man kann auch da aus Atem kommen, aber man muss das höher rennen.
00:07:24: Ab Johannes Eckert hat die berühmte Regel des heiligen Benedikt auf die Frage des Friedens hin neu gelesen.
00:07:30: Sie gibt nicht nur Mönchen und Nonhinweise, wie sie mit sich selbst und mit anderen in Frieden leben können.
00:07:36: Auch wer Politik macht, Kinder erzieht oder Arbeitskollegen hat, kann von diesen Empfehlungen profitieren.
00:07:42: Es ist immer die Frage, wie definiere ich jetzt Frieden?
00:07:45: Also dauerhaft?
00:07:46: der Frieden bedeutet, dass Menschen sich... Einlassen aufeinander, dass sie Ringe miteinander, das bedeutet auch, manchen Konflikt einzugehen.
00:07:54: Auch in der Familie braucht es die Konflikte, um eben zum einen zu wissen, welche Position nimmt der andere ein, für was steht er, aber wo kann es auch wieder zu einer Einigung kommen.
00:08:07: Damit fängt Friedensarbeit schon im Kleinen an.
00:08:09: Die Regel des heiligen Benediktes daraus entstanden, dass er sich zunächst in die Einsamkeit zurückgezogen hat, um seinen inneren Frieden zu finden.
00:08:17: Erst dann fühlte er sich reif, eine Gemeinschaft zu leiten und größere Verantwortung zu übernehmen.
00:08:22: Denn Benedikt versuchte auch, auf die Mächtigen seiner Zeit einzuwirken.
00:08:26: Also für einen Christen, Benedikt ist Christ, kann der Frieden nie nur eine Privatangelegenheit sein.
00:08:34: Wenn während die Menschwertung Gottes glauben, dass sich Gott auf diese Welt einlässt.
00:08:41: Dann hat dieser Glaube immer etwas auch Politisches, das wir Auftrag haben, als Christen diese Welt zu gestalten.
00:08:47: Und das ist ein mühseliger Dauerauftrag.
00:08:50: Dazu gehört auch, es sich in einer scheinbar endlosen Friedenszeit nicht zu bequem zu machen.
00:08:55: Wenn man mal so den Eindruck, wir haben uns auf eine gewisse Friedensordnung ausgeruht in den letzten Jahren und sind aufgeweckt worden, dass Frieden nicht selbstverständlich ist.
00:09:08: Den viele politische Konflikte schwelten lange vor sich hin.
00:09:11: Da hätte ein Blick in die Benediktsregel geholfen.
00:09:14: Darin steht ganz einfach, dass Streitigkeiten schnell und klar angesprochen werden müssen.
00:09:19: Sie wegen eigener Interessen unter den Tisch zu kehren, schafft enormes Konfliktpotenzial.
00:09:24: Verkehrt wäre aber ein falscher Friede, der nur zu Lasten einer Partei geht.
00:09:29: Ebenso braucht es jemanden, der stark genug ist, die Einhaltung der gefundenen Kompromisse zu überwachen und notfalls zu erzwingen.
00:09:36: Skeptiker halten dem gerne dass das niemals gelingen kann.
00:09:39: Menschen würden immer Kriege führen.
00:09:42: Ab Johannes kehrt da die Blickrichtung um.
00:09:44: Man könnte auch sagen, die Geschichte ist voll von Friedensschlüssen, von Neuanfängen, von Menschen, die um eine Friedensordnung ringen.
00:09:51: Das ist immer die Frage, von welcher Perspektive ich aus unserer Leben, unserer Geschichte betrachte.
00:09:58: Auf diesen ständigen und unermüdlichen Neuanfang hat auch der heilige Benediktin seiner unfriedlichen Zeit und seinem eigenen oft unfriedlichen Leben gesetzt.
00:10:07: Nicht umsonst hat ihn die Kirche mit dem Titel Pazis Nuncius, Botschafter des Friedens, geerrt.
00:10:13: Das kann auch jeder Christ jeden Tag sein, doch das scheinbar so Macht und wirkungslose Gebet.
00:10:19: Also auch glaubt, da haben wir auch Kräfte, das ist ja auch unser Ansatz, auch als Kloster.
00:10:24: Öfters am Tag drehen wir uns zum Gebet.
00:10:26: Ich glaube, das ist eine atmosphärische Kraft, die auch etwas tut, dass auch böse Gedanken, negative Kräfte nicht so mächtig werden.
00:10:36: Denn ein christliches Gebet hat immer die eigene Verantwortung und das mögliche Leid des Mitmenschen im Blick.
00:10:43: Das fasst ab Johannes in seinem Buch eindringlich und verständlich zusammen.
00:10:47: Es lohnt sich, darin zu lesen.
00:10:51: Suche Frieden und jage ihm nach, so heißt das neue Buch von Abt Johannes Eckert.
00:10:56: Bestellbar ist es unter michelsbund.de.
00:11:00: Und wer Abt Johannes selber noch mal dazu hören möchte, der ist herzlich eingeladen.
00:11:04: Und zwar am achtundzwanzigsten Zehnten um neunzehn Uhr in die Buchhandlung Michaelsbund in München.
00:11:11: Dort wird Abt Johannes für ein Gespräch und eine Lesung vor Ort sein.
00:11:16: Und wer es dahin nicht schafft, für den gibt es auch noch die Möglichkeit, ein Podcast mit Abt Johannes zu hören.
00:11:22: Er heißt Suche Frieden und ist überall da zu finden, wo sie ihren Podcast hören.
00:11:31: Der Oktober ist Weltmissionsmonat.
00:11:35: In dieser Zeit macht das katholische Hilfswerk MISIO jedes Jahr auf ein Land besonders aufmerksam.
00:11:41: Heuer sind das die Philippinen.
00:11:44: Über die zahlreichen Menschenrechtsverletzungen dort haben wir schon im MKR hier und auch im Podcast Reisewarnung viel gehört.
00:11:52: Bisher ging es da aber vor allem um die Fälle in der Hauptstadt und der Region drum herum.
00:11:57: In der aktuellen Folge geht es aber in den Süden.
00:12:00: Meine Kollegin Brigitte Strauß, die moderiert den Podcast Reisewarnung.
00:12:04: Brigitte, wohin schaut ihr denn diesmal ganz genau?
00:12:07: Nach Mindanao.
00:12:09: Die Philippinen bestehen ja aus drei großen Inselgruppen mit insgesamt knapp sieben Tausend Inseln.
00:12:15: Im Norden ist Luzon, da liegt auch die Hauptstadt Manila.
00:12:19: Visayas ist in der Mitte und Mindanao ist eben die südlichste Inselgruppe.
00:12:23: Dort war Mission Redakteurin Steffi Seifert.
00:12:26: Und der Titel Reisewarnung trifft hier echt mal zu.
00:12:29: Fragt man das Auswärtige Amt, sollte man nicht dahin reisen unbedingt?
00:12:33: weil tatsächlich über viele Jahrzehnte immer wieder blutige Auseinandersetzungen dort waren zwischen Militär- und muslimischen Autonomiekämpfern, Rebellengruppen.
00:12:43: Allerdings ist es auch dort jetzt ruhiger geworden und Steffi ist wohlbehalten zurückgekommen.
00:12:48: Zum Glück.
00:12:49: Und ich erinnere mich, du hast bei den anderen Folgen immer mal wieder erzählt, dass die Philippinen sehr katholisch sind.
00:12:56: Im Süden aber gibt oder gab es viele Konflikte mit Muslimen.
00:13:01: Warum?
00:13:02: Das hat wie meistens eigentlich gar nicht so viel mit dem Glauben zu tun, sondern mit der Zugehörigkeit zu einer Gruppe.
00:13:08: Wenn man sich die Geschichte der Inselgruppe anschaut, dann muss man sagen, dass zuerst einheimische Ednien dort waren.
00:13:14: Dann kamen Ende des vierzehn Jahrhunderts muslimische Missionare und Händler dorthin.
00:13:19: Der Islam hat sich dann dort verbreitet und erst zweihundert Jahre später kamen die spanischen Katholiken.
00:13:25: Das heißt, diese drei Gruppen, die es ja dann eigentlich sind, also Ednien, Muslime und Katholiken.
00:13:32: Und die Muslime haben bei diesen Kämpfen immer eine Selbstverwaltung angestrebt.
00:13:37: Das ist so die politische Ebene.
00:13:39: Und seit es eben diese autonome Region Bangsa Moro gibt, ist es viel ruhiger geworden.
00:13:45: Die umfasst jetzt rund ein Drittel von dieser Inselgruppe Mindanao.
00:13:49: Und die Moro, so nennen sich die Muslime dort, verwalten diese Region.
00:13:53: Okay, das klingt jetzt irgendwie nach Problem gelöst.
00:13:58: Leider nur zum Teil, denn wem gehört welches Land?
00:14:01: Das ist ja die große Frage.
00:14:02: So was wie ein Grundbuch gab es noch nicht, bevor die Muslime und danach eben die Christen in die Gegend gekommen sind.
00:14:08: Und dann kommt noch etwas dazu, was wir ja auch schon oft gehört haben in der Reisewarnung.
00:14:14: Es gibt dort nämlich Bodenschätze.
00:14:16: Ich glaube, eines der größten Kupfer und Goldvorkommen ganz Südostasiens ist auf Mendenau.
00:14:22: Das heißt nicht nur Pharma, nicht nur einheimische haben großes Interesse an großen grünen fruchtbaren Böden oder irgendwelchen Rohstoff vorkommen, sondern eben auch immer mehr internationale Konzerne, mit denen die Regierung auch gerne zusammenarbeitet.
00:14:37: Und da haben wir eben das Problem, dass vor allem die
00:14:40: Indigen
00:14:40: Bevölkerungsgruppen bis heute massiv unter Landraub leiden, unter Vertreibung leiden, unter Diskriminierung leiden.
00:14:48: Und da schickt die Regierung dann schon mal Truppen, um einen Volk zu vertreiben und denen das Land zu rauben.
00:14:54: Also so richtig, mit Dorfniederbrennen und mit Waffengewalt.
00:14:58: Und was machen die Leute dann?
00:15:00: Ja, das ist das große Problem.
00:15:02: Steffi hat von einer Ehe erzählt, die schon mehrfach vertrieben wurde.
00:15:06: Die haben viele Jahre auf einem Friedhof gelebt.
00:15:09: Da wird dann tagsüber auf den Kräbern
00:15:11: gegessen,
00:15:12: nachts wird auf den Kräbern geschlafen.
00:15:15: Und es ist tatsächlich der einzige Ort, wo sie vor einer anderen Vertreibung dann wieder Zuflucht gefunden
00:15:21: haben.
00:15:21: Und dann kommt ja noch dazu, wenn du kein Land mehr hast, kannst du auch nichts anbauen.
00:15:26: Die Leute, die früher unabhängig gelebt haben, die müssen dann als Tagelöhner auf irgendwelchen Feldern arbeiten, die sie vorher womöglich selbst besessen haben.
00:15:36: Im Podcast Reisewarnung stellte er ja immer nicht nur die Problematiken vor, sondern eben auch die Lösungsansätze.
00:15:42: Und in dem Zusammenhang kommen dann ja auch immer die Projektpartner von Missionenspiel.
00:15:47: Ja, ganz genau.
00:15:48: Mission betreibt ja nicht selbst irgendwelche Projekte, sondern unterstützt lokale Partner, die eben genau wissen, wo man ansetzen kann.
00:15:55: In diesem Fall heißt die Organisation ICONSP.
00:15:59: Das ist natürlich eine Abkürzung, aber ich erspau uns jetzt einfach mal den englischen Titel übersetzt, könnte man sagen.
00:16:05: Da geht es um ein interkulturelles Netzwerk für Solidarität und Frieden.
00:16:09: Und die helfen zum Beispiel, solchen vertriebenen Etnien neue Häuser auf einem neuen Stück Land zu bauen.
00:16:16: Das klingt toll, finde ich.
00:16:17: Dann ist das Problem doch jetzt aber wirklich gelöst, oder?
00:16:22: Leider immer noch nicht so ganz.
00:16:24: Die Regierung findet solche Organisationen, die sich um arme Menschen kümmern und sich für ihre Rechte einsetzen, nicht so prickelnd.
00:16:31: Und deshalb kommt wieder das, was man Red Tagging nennt, ins Spiel.
00:16:35: Die bekommen dann quasi den Stempel aufgedrückt, dass sie rot sind, also Kommunisten.
00:16:40: Und deshalb Staatsfeinde.
00:16:42: Und wenn man als Bürger mit solchen Organisationen zusammenarbeitet, dann bekommt man keine Unterstützung mehr vom Staat.
00:16:48: würde man zwar sowieso nicht bekommen, weil die dem Staat ja im Weg sind, aber als Drohung kann man das ja mal loslassen.
00:16:55: Und wie wirkt sich das dann auf solche Organisationen aus?
00:16:59: Also, Steffi hat mit Jocelyn Acquiatan von ICANASB gesprochen.
00:17:03: Jocelyn ist übrigens eine der Gäste, die derzeit in Bayern unterwegs sind und von ihrer Arbeit erzählen, den ganzen Monat noch.
00:17:10: Und die wird ganz klar bedroht.
00:17:13: Sie ist jemand ... der auch ja wirklich unter Gefahr ist, was dieses Red Tagging betrifft, dass ihr vielleicht irgendwann mal was zustößt, wenn sie zu weit geht.
00:17:22: Es ist eben nicht so ganz gern gesehen, wenn man eben
00:17:24: Minderheiten stärkt, die eigentlich vielleicht nicht gestärkt werden sollen.
00:17:27: aus Edermann Zicht.
00:17:29: Also wenn sie dir hilft, giltst du als Kommunist.
00:17:33: Wenn du dir nicht helfen lässt, wohnst du zum Beispiel auf dem Friedhof.
00:17:37: Genau auf diese Ungerechtigkeiten will Mission diesen Monat besonders aufmerksam machen mit eben dem Weltmissionsmonat.
00:17:44: Und im Podcast erzählen wir die Geschichten dazu.
00:17:47: Und in der aktuellen Folge der Reisewarnung geht es eben genau um die Geschichte von Jesselin und ihrem Kampf um Land.
00:17:54: Und auch in den drei Folgen vorher ging es schon um starke Menschen, die ihr Leben für die Armen riskieren, also am besten mal durchhören, quasi die Reisewarnung wünschen.
00:18:08: Aller guten Dinge sind drei.
00:18:10: Deshalb hat sich Pfarrer Rainer Maria Schießler nach seinen Büchern über Glaube und Hoffnung jetzt auch noch der dritten christlichen Tugend gewidmet.
00:18:19: Der Liebe.
00:18:20: Ab sofort ist sein neues Buch im Handel erhältlich.
00:18:24: Liebe, Notwendiger denn je heißt es.
00:18:26: In dem Buch geht es
00:18:27: darum, dass ich Bibel stellen, auf meine Art und Weise Versuche darzustellen
00:18:32: und den Leser mitzunehmen, an der Hand zu nehmen und ihn hereinzuführen und den Spüren zu lassen, dass er mit dieser Bibelstelle
00:18:39: angesprochen ist.
00:18:40: Was kann ich also aus den Bibeltexten für mein Leben ganz konkret rausziehen?
00:18:45: Das legt Pfarrer Schießler für den Leser aus und er zeigt, dass Liebe eben mehr ist als nur ein Gefühl von Schmetterlingen im Bauch.
00:18:53: Denn sonst könnte ja manch einer vielleicht denken, was weiß denn ein Pfarrer von Liebe?
00:18:58: Für Schießler nur eine Frage der Definition.
00:19:01: Das ist vielleicht
00:19:02: unser großes Problem, dass wir Liebe immer so engmaschig
00:19:05: sehen.
00:19:06: Die
00:19:06: einen sehen
00:19:07: es nur sexuell, sehen es nur körperlich,
00:19:09: die anderen sehen
00:19:10: es nur
00:19:10: geistig.
00:19:11: Die Liebe ist
00:19:12: alles
00:19:13: umfassend.
00:19:14: Jede Beziehung,
00:19:15: die Menschen ausmacht, ist von der
00:19:17: Liebe geprägt.
00:19:18: Man muss das
00:19:19: Buch übrigens nicht am Stück lesen, sondern kann einfach irgendwo einsteigen.
00:19:24: Es ist ein Lesebuch mit vielen einzelnen Texten.
00:19:27: Liebe Notwendiger denn je, gibt es ab sofort für €.Vierundzwanzig zu kaufen.
00:19:32: Zum Beispiel in unserer Buchhandlung Michaelsbund in der Nähe vom Stachus in München.
00:19:37: Oder wenn Sie jetzt mitmachen, dann können Sie auch ein handsigniertes Exemplar bei uns gewinnen.
00:19:43: Einfach eine E-Mail schreiben an mkr.at.
00:19:47: Also, wenn Sie das neueste Buch von Farra Schießler gewinnen wollen, liebe Notwendiger denn je, dann schreiben Sie einfach eine E-Mail an mkr.atmichelsbund.de.
00:20:03: Raus aufs Land.
00:20:04: Das hieß es vor kurzem für Kardinal Reinhard Marx.
00:20:07: Immer wieder besucht der Münchner Erzbischof, nämlich Bauernhöfe im Erzbistum.
00:20:12: Diesmal ging es zum Hof der Familie Sedelmeier in Schwabhausen.
00:20:16: Hier traf sich der Kardinal mit Landwirten, Verbandsvertretern, Seelsorgern und Lokalpolitikern.
00:20:22: Und
00:20:23: er ließ sich auch den Hof der Sedelmeiers zeigen.
00:20:26: Ich bin daran interessiert, wie auch die Zukunft auf dem Land weitergeht, auch in den landwirtschaftlichen Betrieben.
00:20:32: Und da haben wir eigentlich eine intensive Diskussionsebene.
00:20:35: Wir haben eine Arbeitskastgärche Landwirtschaft in der Freisinger Büscherskonferenz.
00:20:40: Wir haben eine starke... Landvolkbewegung, eine starke Landjugend auch, die auch sehr interessiert daran ist, immer im Gespräch mit mir zu sein.
00:20:48: Aber man muss einfach mal vor Ort sein und wirklich miteinander diskutieren und hören die Fragen der Landwirte.
00:20:56: Aber auch umgekehrt frage ich, wie seht ihr eure Zukunft?
00:20:59: Was sind eure Probleme?
00:21:00: Und diese Fragen stellt der Kardinal den Landwirten am liebsten direkt bei ihnen zu Hause.
00:21:05: Gerade in Zeiten, in denen es den Bauern nicht mehr so gut geht, wie Anis Edelmeier erklärt.
00:21:10: Es ist schon immer ein Kampf
00:21:11: um die Preise, weil alles, was wir verkaufen müssen, steigt im Preis und was wir
00:21:17: verkaufen.
00:21:18: Da bleibt der Preis oder er senkt sich wieder und da braucht schon Wirtschaften.
00:21:23: Die Siedelmeier haben viel in den Hof mit seinen dreihundertzwanzig Kühen investiert und freuen sich, dass es junge Landwirte gibt, die weitermachen.
00:21:31: Umso bitterer ist es für sie, dass das in der Bevölkerung wenig Anerkennung findet.
00:21:35: Das Schlimme ist, dass oft die Landwirtschaft einfach nicht geschätzt wird, dass die Leute nicht
00:21:39: wissen,
00:21:40: die ... Die Merker kann nicht, dass das ganze Essen, dass das alles irgendwo vom Landwirt kommt, das soll euer billiger werden, ist ja auf alles nichts kostender.
00:21:51: Aber sie wollen trotzdem gut essen.
00:21:53: Unter solchen Voraussetzungen braucht es schon viel Leidenschaft für den Beruf und die Sorge um das Wohl der Tiere, meint die Bäuerin.
00:22:00: Cardinal Marx kennt die Landwirtschaft bereits von klein auf aus der eigenen Verwandtschaft.
00:22:04: Ihm sind die Veränderungen nicht entgangen.
00:22:06: Von einem Konflikt statt Land möchte er aber nicht sprechen.
00:22:09: Natürlich gibt es stärker ländlich geprägte Gebiete, aber wenn ich etwa an das ganze Gebiet denke, was um Freisinger rumliegt, wo viele zugezogen sind, die auch auf dem Flughafen arbeiten.
00:22:20: Also wir haben eine Bevölkerung, die eine Stunde von München entfernt auf dem Land lebt, aber in München arbeitet.
00:22:26: Trotzdem gibt es diese Unterschied, das ist wahr.
00:22:29: Ich sehe aber nicht, dass es wirklich eine Spaltung ist.
00:22:32: Das kann ich nicht erkennen, das wird ein bisschen hoch geredet.
00:22:35: Annie Sedelmeier hat da etwas andere Erfahrungen gemacht.
00:22:38: Seit Jahren führt sie Schulklassen über den Hof, zum Kühe streicheln, Kälber füttern und Käse machen.
00:22:43: Die Kinder sind total neugierig und denen gefällt es unwahrscheinlich gut.
00:22:47: Die haben wenig Bezug zu der Landwirtschaft, weil ich hauptsächlich Stadtkinder habe, was mich mal verwundert hat.
00:22:55: In Karlsfeld habe ich Kinder gehabt, die kommen von Rumänien, von Griechenland und von Überen Thier und die Kinder Karsenmacher und Kinder Puttermacher
00:23:04: und
00:23:04: unsere Kinderkindens nicht.
00:23:07: Dann habe ich gesagt, woher wisst ihr denn das?
00:23:09: Ja, in die Ferien, der versucht zur Oma Hormund.
00:23:12: Es sind so Selbstverbraucherhöfe, die wir noch alles selber am Hof haben, von der Kartoffel angefangen bis zum Getreide und ein Kuh und Schwein.
00:23:22: Das kennen unsere gar nicht mehr.
00:23:23: Mit ihren Besuchen auf dem Bauernhof versucht Anis Edelmeier den Kindern wieder Wissen und Respekt vor der Landwirtschaft beizubringen.
00:23:30: Und sie würde sich wünschen, dass Kirche die Menschen auf dem Land weiter unterstützt.
00:23:34: Bei Kathilan Marx findet sie für ihr Anliegen ein offenes Ohr.
00:23:37: Er gibt seinen Seelsorgern mit, was für das kirchliche Leben auf dem Land mit entscheidend ist.
00:23:41: Wir müssen da sein, wir müssen präsent sein.
00:23:44: Und das gilt für die Gottesdienste und auf dem Land eben auch, dass man die Traditionen, die da sind, Erntedank, Prozessionen, Jubiläen, auch die Hochzeit, die Familie, dass man da präsent ist.
00:23:56: Das ist für die Menschen auf dem Land wichtig, weil das eben auch ein Ortsereignis ist.
00:24:01: Manche höre ich dann, die sagen, wir haben so viel Tradition bei uns, wenn ich überall dahin gehe, bei der Fahnenweihe hier und das und jenes.
00:24:12: Die
00:24:20: lange Nacht der Museen ist ein fester Termin im Jahreskalender von München.
00:24:24: Über einhundert Museen, Galerien und besondere Orte öffnen ihre Türen bis nach Mitternacht.
00:24:31: Auch die Abteil Sankt Bonifahrts in der Innenstadt beteiligt sich.
00:24:35: Sein Bonifahrts gibt es seit nun einhundertfünfundsiebzig Jahren und das wird mit einer sogenannten Jubileumsvigil am Samstag gefeiert.
00:24:45: Die Basilika wird dabei ganz anders erlebbar, beschreibt Abt Johannes Eckert.
00:24:49: Es gibt Orgel, Musik in verschiedenen Kombinationen, mal mit Karkaschen, mal mit Koralsolisten, mal mit Violine.
00:24:57: Und dazu wird die Basilika illuminiert von einem Lichttechniker in verschiedenen Farben und verschiedenen Begriffen auch da eingeführt zu werden, auch in die Spiritualität Benedikt.
00:25:09: Und so haben die Begriffe, die zu lesen sein werden, alle mit dem Ordensgründer zu tun.
00:25:14: Wie anfangen, aufstehen, umkehren, hören.
00:25:18: Stand halten, Maß halten, lieben.
00:25:21: Also lauter Begriffe, starke Verben, die unsere Spiritualität prägen.
00:25:26: Ab
00:25:26: Johannes Eckert freut sich auf den Abend.
00:25:29: Ich glaube, diesen Raum zu erleben in verschiedenen Lichtern und in verschiedenen Begriffen, die dann vielleicht wandern und dazu noch Musik, um mich selber in dem Raum zu erleben.
00:25:39: Das wird schon, glaube ich, ein sehr tiefes Ereignis sein.
00:25:42: Ab neunzehn Uhr ist die Installation in Sangbonifarz bei der langen Nacht der Museen in München zu sehen.
00:25:48: So, das kann ich Ihnen versichern, haben Sie die Basilika sicher noch nie wahrgenommen.
00:25:57: Im Weltenmissionsmonat Oktober lädt Missio München jedes Jahr Projektpartner aus dem Land nach Bayern ein, auf dessen Probleme das Hilfswerk besonders aufmerksam machen will.
00:26:09: Heuer sind das die Philippinen und die dortigen Menschenrechtsverletzungen.
00:26:14: Meine Kollegin Brigitte Strauß hat einige der Gäste kennengelernt.
00:26:18: Die Philippinen sind eines der katholischsten Länder der Welt.
00:26:21: Rund achtzig Prozent der Bevölkerung gehören der römisch-katholischen Kirche an.
00:26:25: Weitere zehn Prozent anderen christlichen Konfessionen.
00:26:29: Als vor gut fünfzig Jahren die Ordensoberen auf die Straße gegangen sind, um gegen die Politik des damaligen Diktators Ferdinand Marcos zu protestieren, hatte das durchaus Gewicht.
00:26:39: Entstanden ist aus dieser Bewegung die Task Force, die Tainees of the Philippines.
00:26:44: Father Toots leitet die Organisation heute.
00:26:47: die vor allem politischen Gefangenen hilft, ihre Fälle dokumentiert und juristische Hilfe anbietet.
00:26:53: Der Vater findet, das ist genau seine Aufgabe als Priester.
00:26:58: Es gibt so viel Armut, systematische Armut, so viel Ungerechtigkeit.
00:27:03: Als ich Karmelit wurde und Priester, sagte ich mir, das wird nicht nur mein Anliegen, sondern auch mein Kompass.
00:27:09: Jesus nachzufolgen bedeutet, sich auch für die Armen einzusetzen und die Armen sind Opfer von Menschenrechtsverletzungen.
00:27:17: Besonders menschenverachtend war der sogenannte Krieg gegen Drogen, den Ex-Präsident Duterte im Jahr z.B.
00:27:24: ausgerufen hat.
00:27:25: Er wollte alle Drogenabhängigen des Landes umbringen lassen.
00:27:29: In regelrechten Hetzjagden wurden Menschen zum Teil auf offener Strasse und vor den Augen der eigenen Kinder hingerichtet.
00:27:36: Von Polizisten oder Todesschwadronen, die allesamt straffrei blieben.
00:27:41: In den Polizeiprotokollen hieß es dann, es seien Schießereien im Drogenmilieu gewesen.
00:27:46: Doch Father Tutz und auch andere haben Beweise für die Morde gesammelt.
00:27:51: Aber nur etwa sechstausend Fälle wurden anerkannt.
00:27:53: Wir gehen von über siebenundzwanzigtausend bis dreißigtausend Fällen aus.
00:27:58: Wir selbst haben etwa einhundert Fälle dokumentiert.
00:28:01: Einige unserer Dokumentationen wurden einer kostenlosen Rechtshilfeorganisation übergeben und dann der Organisation, die beim Internationalen Strafgerichtshof Klage gegen Duterte eingereicht hat.
00:28:16: Jetzt sitzt Duterte in Den Haag und wartet auf seinen Prozess vor dem internationalen Gerichtshof für Menschenrechte.
00:28:23: Über seine Festnahme haben sich die Frauen besonders gefreut, um die sich die Psychologin Carol Darrier kümmert.
00:28:29: Es sind die Frauen und Kinder solcher Mordopfer.
00:28:32: Anfangs haben sie sich nicht einmal getraut, über ihre Erlebnisse zu sprechen.
00:28:39: Zuerst haben wir nach ihren Bedürfnissen gefragt.
00:28:41: Wir versuchten herauszufinden, was sie brauchten.
00:28:44: Das erste war Traumaheilung, also begannen wir damit.
00:28:47: Gleichzeitig
00:28:48: gab es einen weiteren Bedarf, nämlich die Sicherung des Lebensunterhalts.
00:28:52: Um ihnen Stabilität zu verleihen, haben wir im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr.
00:29:05: All das passiert in einer Pfarei.
00:29:06: Die Kinder der Mordopfer können dank Stipendien zur Schule gehen und studieren.
00:29:10: Die Frauen möchten, dass die ganze Welt von dem Unrecht erfährt, dass ihnen widerfahren ist.
00:29:17: Das ist sehr wichtig.
00:29:18: Manche von ihnen haben
00:29:19: sich ja sogar bei euch dafür bedankt, dass ihr euch die Zeit genommen habt, unsere Geschichten anzuhören.
00:29:24: Ich denke, für sie ist
00:29:25: es auch
00:29:25: heilsam.
00:29:26: In dem Moment, in dem sie ihre Geschichte erzählen, spüren sie, dass Gerechtigkeit nahe ist.
00:29:31: In dem Moment, in dem sie diese Dinge sagen, wissen sie, dass es Menschen gibt, die mit ihnen mitfühlen.
00:29:38: Beide Carol Darryer und Father Toots riskieren mit ihrer Arbeit ihr eigenes Leben.
00:29:43: Carol hat immer wieder unter ihrem Auto nachgeschaut, ob ihr jemand Drogen untergeschoben hat.
00:29:48: Das hätte bedeutet, sie ist zum Abschuss freigegeben.
00:29:51: Und Toots erzählt?
00:29:56: Ja, ich habe anonyme Anrufe erhalten.
00:29:58: Sie kennen also meine Nummer, verschiedene Nummern.
00:30:01: Und dann haben sie sich als Militär-Offizier vorgestellt und gesagt, wir beobachten sie.
00:30:05: Wir wissen, wo sie wohnen und wir wissen, wer ihre Freunde sind.
00:30:08: Und ja, sie kennen meinen Namen.
00:30:14: Und auch er hat sich angewöhnt, sich entsprechend zu verhalten.
00:30:17: Mal nahm ich ein Taxi, mal Fahrzeuge von anderen Fahrdiensten und ich verließ das Kloster nicht immer zur gleichen Zeit und kam zu unterschiedlichen Zeiten zurück.
00:30:26: Und ich war nur in Gruppen unterwegs, wenn ich öffentlich gesprochen habe.
00:30:29: Ich wollte nicht alleine gehen.
00:30:34: Das geht natürlich nicht ganz spurlos an ihm vorbei.
00:30:40: Ja, ich muss zugeben.
00:30:42: Es gab Momente, in denen ich mich so allein und entmutigt, frustriert, enttäuscht, ängstlich und müde fühlte.
00:30:50: Aber dann atme ich einmal tief durch und sage mir, es ist richtig, was ich mache und ich muss es tun.
00:30:55: Es ist gefährlich.
00:30:56: Ja, es ist beängstigend.
00:30:58: Aber ich glaube, dass Gott mich zu dieser Art von Seelsorge berufen hat.
00:31:03: Sie
00:31:04: sich unter Gefahr einsetzen für Friedengerechtigkeit und Menschenrechte, weil Gott es so will.
00:31:10: Das ist ein wirklich starkes Glaubenszeugnis, Brigitte Strauß für das Mkr.
00:31:15: Die Gäste aus dem Philippin sind noch gut eine Woche in Bayern unterwegs, um von ihrer Arbeit zu berichten.
00:31:22: Die Termine finden Sie unter weltmissionsmonat.de.
00:31:31: Seit zwanzig Jahren begleitet das Ehepaar Sandro und Harro Westermayer schwerkranke und sterbende Menschen.
00:31:38: Die Senioren sind Hospizhelfer bei den Maltesern in Gräffelfingen bei München.
00:31:43: Mein Kollege Paul Hasel hat die beiden zu Hause besucht und wollte von ihnen wissen, wieso sie Hospizhelfer geworden sind und warum sie es bis zum heutigen Tag nicht bereut haben.
00:31:54: Mir war damals so der
00:31:55: Unterschied Hospiz
00:31:56: palliativ überhaupt kein Begriff.
00:31:58: Dann habe ich einen Mitarbeiter in der Firma, wo ich gearbeitet habe, der hat die Krebs und der hat das überwunden, kam, dann hat vom Palliativstation erzählt.
00:32:07: Ja, und irgendwie kam ich dann heim und sag, denke mal dran, wenn einer von
00:32:10: uns ein Krebs kriegt,
00:32:11: da gibt's so Einrichtungen.
00:32:13: Und dann kam die in der Zeitung, glaube ich, die
00:32:15: Ursul Rinderer rüber
00:32:17: von Malteser, sie machen eine Ausbildung und dann haben wir beide beschlossen, wir machen das.
00:32:22: auch
00:32:36: weil sie sich mit der
00:32:36: eigenen Endlichkeit auseinandersetzen müssen.
00:32:40: Das Schlimmste war, wir mussten
00:32:41: dann Abschiedsbrief
00:32:41: schreiben.
00:32:42: Da saßen wir teilweise da und haben Gold.
00:32:45: Das ging einem wirklich an die Nieren.
00:32:47: Und dann halt auch die Handreichungen, die Möglichkeiten, die es gibt mit Mundpflege.
00:32:52: Es war schon
00:32:52: sehr umfangreich.
00:32:54: Auch das im Rollstuhl reinsetzen, umbetten müssen wir in der Regel nicht machen, aber ist
00:32:59: es gut, wenn man es kann.
00:33:01: Seitdem haben die beiden dutzende Menschen begleitet.
00:33:04: Zu Hause oder im Altenheim.
00:33:07: Jede Begegnung ist anders
00:33:09: und manche bleiben
00:33:10: unvergesslich.
00:33:12: So wie die mit dem französischsprachigen Diplomaten, den Harovestermeier bis zu seinem Tod mitbetreut hat.
00:33:19: Und zwar wollte er anonym begraben werden und dann fuhren wir mit einem
00:33:24: Bus
00:33:24: zusammen
00:33:25: nach Bad Eibling, wo er auf einer Friedwiese im Angesicht des
00:33:29: Wendelschneins
00:33:31: begraben
00:33:31: werden sollte.
00:33:33: Und dann
00:33:33: im Angesicht
00:33:34: dieser Bergwelt, bei schönsten Wetter,
00:33:36: haben wir dann die Urne dort
00:33:38: niedergelegt und Andach gehalten.
00:33:41: Und das war so emotional
00:33:43: so schön und
00:33:44: so bewegend.
00:33:45: Und da konnte man nur sagen, er wut in Frieden.
00:33:49: Noch zwanzig Jahren ziehen die beiden ein klares Fazit.
00:33:52: Sterben sei kein Tabu mehr für sie und ihre Aufgabe als Hospizhelfer erfüllt sie bis heute.
00:33:59: Du kriegst so viel zurück und wenn es manchmal nur noch ein Blick ist oder dass ein jemand erkennt, wenn es an
00:34:05: Sterben geht,
00:34:05: weil ich jetzt schon ganz lange
00:34:06: bei ihr war,
00:34:07: das ist einfach schön und das kann ich woanders nicht.
00:34:10: Sandra und Harro Westermayer,
00:34:12: sie begleiten seit zwanzig Jahren Sterbende
00:34:16: und zeigen damit,
00:34:17: wie wertvoll es ist, Menschen auf ihrem letzten
00:34:19: Weg
00:34:20: nicht allein zu lassen.
00:34:22: Paul Hasel für das MKR.
00:34:24: Natürlich haben die Wester Meyers als Hospizhelfer noch viel mehr erlebt.
00:34:29: Das ausführliche Gespräch können Sie im Podcast total sozial hören.
00:34:33: Sie finden ihn auf innerhalten.de oder überall da, wo Sie Ihren Podcast hören.